Mehr Freiheiten für Geimpfte und Genesene?

von Redakteur*in (Kommentare: 0)

Sollten geimpfte Personen mehr dürfen als nicht geimpfte? Wäre das gerecht?

Als erstes möchte ich euch darauf aufmerksam machen, dass dies die schnellste Impfstoff-Entwicklung aller Zeiten ist, was außerdem noch ganz eigene positive wie negative Aspekte mit sich bringt, die ich hier aber vorerst außer Acht lassen werde. Derzeit sind verschiedene Corona-Impfstoffe weltweit im Einsatz. 

 

Gegen Lockerungen für Geimpfte und Genesene spricht, dass es keinesfalls ausgeschlossen ist, dass sich diese Personen mit dem Corona-Virus infizieren und es weitergeben können, während sie sich in falscher Sicherheit wiegen. Denn zum einen bleibt das Virus aufgrund seiner vielen (möglichen) Mutationen unberechenbar. Zum anderen wissen wir noch nicht genau, wie lange Geimpfte und Genesene tatsächlich immun sind.

 

Des Weiteren bestünde die Gefahr, dass eine Art „Zwei-Klassen-Gesellschaft" aus Geimpften und Nicht-Geimpften entstehen könnte, was bei vielen (vor allem bei denen, die dann noch nicht in den Genuss etwaiger Lockerungen und damit verbundener Vorteile kommen würden) ein großes Gefühl der Ungerechtigkeit provozieren würde, wodurch diese eventuell nicht mehr bereit wären, sich solidarisch zu verhalten oder die Regel zur Bekämpfung der Pandemie zu befolgen.

 

Dementsprechend warnte Alena Buyx, die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, vor einer Schieflage in der Gesellschaft. Sie erklärte in einem Interview, dass diejenigen, die zurücktreten für die, die jetzt priorisiert werden beim Impfen, einen doppelten Nachteil hätten, weil sie nicht geschützt seien und weniger machen könnten. Diejenigen, die hingegen die schon geimpft seien, hätten einen doppelten Vorteil, da sie früher den Schutz hätten und mehr machen könnten. Darum spricht sie sich für ein flächendeckendes Testangebot für Nicht-Geimpfte aus, um dieser Schieflage entgegenzuwirken.

Für Lockerungen für Geimpfte und Genesene spricht zum einen die Tatsache, dass die Menschen, die sich schon haben impfen lassen, ein nicht geringes Risiko in Hinblick möglicher Nebenwirkungen bzw. Spätfolgen eingegangen sind, dies belegen die Todesfälle nach Impfungen und das gesteigerte Risiko eine Thrombose nach einer Impfung zu bekommen, zum anderen spricht dafür der Grund, warum sich derzeit viele Menschen impfen lassen. Dieser ist nämlich, dass sie sich an erster Stelle selbst und an zweiter Stelle ihre Mitmenschen schützen wollen. Denn Studienergebnisse deuten darauf hin, dass die Impfungen nicht nur vor einer Erkrankung schützen, sondern auch verhindern, dass Geimpfte das Virus an andere weitergeben.

“Menschen, die andere nicht gefährden, darf man nicht einschränken”, sagt die Journalistin Julia Lauter. 

 

Ähnliches hat auch bereits Bundesjustizministerin Christine Lambrecht öffentlich geäußert, nämlich dass neue Reglungen für vollständig geimpfte und genesene Personen vorgesehen seien.

 

Diese sehen vor, dass vollständig Geimpfte und genesene Menschen mit Inkrafttreten der Verordnung von den bislang geltenden Kontaktbeschränkungen befreit sind. Also heißt das, dass sie sich im privaten Leben mit geimpften Personen ohne Beschränkung treffen können.

Außerdem werden sie zudem den Negativ-Getesteten gleichgestellt. Das heißt, sie müssen sich vor einem Friseurbesuch oder dem Termin-Shopping nicht mehr auf den Corona-Virus testen lassen. Die Vorlage eines Impfnachweises reicht.

Nach Reisen müsste man nur noch in Ausnahmefällen in Quarantäne, etwa, wenn man aus einem Gebiet mit einer Virusvariante einreist. 

Schülerinnen und Schüler wie auch die Lehrkräfte sind bei der Frage nach Präsenz- oder Wechselunterricht von der Testpflicht befreit.

Doch Abstandsgebot und Maskenpflicht gelten für Genesene und Geimpfte weiterhin.

 

Abschließend kann gesagt werden, dass Corona-Geimpfte auf jeden Fall Vorteile im Alltag hätten und mehr dürften als Menschen, die sich nicht impfen lassen. Denn die Grundrechtseinschränkungen durch die Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung wie Kontaktbeschränkungen, Ausgangssperren und strenge Quarantäneregeln würden mit der Impfung entsprechend aufgehoben.

 

 

Ich bin ebenfalls der Meinung, dass die Grundrechtseinschränkungen, die zur Pandemie-Bekämpfung angeordnet wurden, bei denen, die keine Gefahr für andere mehr darstellen, so schnell wie möglich aufgehoben werden müssten. Wenn sie dadurch Vorteile im Alltag genießen könnten, hätte ich nichts dagegen, selbst, wenn ich noch nicht dazugehören sollte, weil es (auch für mich früher oder später) bedeutet, dass wir wieder ein Stück zu unserem normalen Leben zurückkehren könnten.

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