Internationale/Interkulturelle Ehen

von Redakteur*in (Kommentare: 0)

Interkulturelle Ehen können sehr lebendig, vielfältig und dadurch bereichernd sein, was aber auch davon abhängt, wie sie sich gestalten, d.h. was für Persönlichkeiten und Charaktereigenschaften die Menschen, die miteinander leben, haben.

Ich kenne Familien, in denen alles super abläuft, trotz der Kulturunterschiede. Dann gibt es aber natürlich auch Familien, die weder damit klarkommen, sich der Kultur des anderen anzupassen noch in der Lage sind Kompromisse einzugehen.

Ganz kompliziert wird es schließlich bei der Erziehung der Kinder, denn da gibt es die meisten Probleme. Man macht sich nämlich anfangs nicht so große Gedanken darüber, was es eigentlich bedeutet, so eine interkulturelle Ehe einzugehen. Wenn eine der beiden Personen nichts dagegen hat, sich auf etwas Anderes einzulassen oder etwas Neues kennenzulernen, dann läuft es meistens eigentlich recht gut. Sind aber beide fest davon überzeugt, nur ihre eigene Kultur zu leben, nur diese zu akzeptieren und nur das für richtig zu empfinden, dann fangen die richtig großen Probleme an und das spätestens sobald Kinder im Spiel sind.

Im Großen und Ganzen kann man also nicht beurteilen, ob es richtig oder falsch ist, eine interkulturelle Ehe einzugehen. Jedoch sollte man sich im Voraus darüber Gedanken machen, ob das der richtige Weg für einen ist. Einige Situationen können den Frieden in der Familie ernsthaft gefährden. Zum Beispiel: Wenn sich die Tochter zweier Eltern unterschiedlicher Herkunft entscheidet, nach mehreren Jahren plötzlich ein Kopftuch zu tragen. Sie erzählt es voller Freude ihrem Vater, der das ebenfalls sehr gut findet. Der Vater erzählt das schließlich der Mutter, die komplett ausrastet und sagt, dass er die Tochter dazu manipuliert hätte, was völliger Quatsch ist, da die Tochter sich selber dazu entschied. Es entsteht ein großer Streit und nach einer Lösung sieht es nicht aus. Die Mutter kann und wird niemals akzeptieren können, dass sich ihre Tochter bedeckt. Sie ist nämlich der Meinung, dass sie ein ganz normales, freies Leben führen sollte. Sie trennt sich schließlich von ihrem Mann, nimmt die Tochter mit der Begründung mit, er täte ihnen nicht gut.

Ein weiteres Beispiel: Eine Tochter berichtet ihrer Mutter, dass sie selbst beschlossen hat, dem Islam beizutreten. Die Mutter brüllt voller Wut herum und sagt ihr, wenn das wirklich ihr Ernst sei, dass sie für sie gestorben wäre und sie sie nicht mehr als Tochter sehen würde. Die Tochter verzweifelt und weiß nicht, warum das so ein großes Thema für ihre Mutter ist. Sie ruft schließlich ihren Vater an, der sich gerade auf der Arbeit befindet. Der ist sehr sauer über die Nachricht, versetzt sich aber nicht in die Lage, wie es andersherum wäre, wenn es ihn betreffen würde, und schon bricht ein riesiger Streit aus einer kleinen Sache aus. 

Und wie ist es bei euch? Welche verschiedenen Erlebnisse und Erfahrungen habt ihr gemacht? Wie fühlt ihr euch in manchen Situationen und findet ihr interkulturelle Ehen eigentlich eher positiv oder negativ?

Teilt eure Erfahrungen! Sprecht offen darüber und berichtet Sachen dieser Art in den Kommentaren!

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